IM RAHMEN VON KUNSTRAUSCHEN IM „WHITE NOISE“ 12. & 13. SEPT. 2017
WEITERE VORSTELLUNGEN IN HALLEIN
21. – 24. SEPT 2017, | 19:30 UHR | [THEATER | OBJEKT]
Freundschaft ist wohl das größte und rätselhafteste Thema des menschlichen Daseins. An seinem zentralen Stellenwert in einer Gesellschaft muss permanent erinnert und gearbeitet werden. Dies umso mehr, als in Zeiten der virtuellen Kommunikationsforen von Facebook, Twitter, und Co. das traditionelle Freundschaftsverhältnis zum Teil pervertiert wird.
Unser Stück entstand noch Jahre vor der Covid 19 Pandemie, und doch hat sich theater bodi end sole, damit auseinander gesetzt, wie gerade die sozialen Medien Freundschaft und Solidarität ermöglichen können. Wie konnten ohne diese Medien die Kontakte und Beziehungen der Menschen, die durch ihre Flucht über ganz Europa zerstreut wurden, untereinander und mit den Daheimgebliebenen aufrecht erhalten werden? Wer ahnte damals, dass fast jede*r von uns in die Lage kommen könnte, ausschließlich digital kommunizieren zu können?
„Enigma“ war auch ein Stück von Grenzgängern, die sich genau damit auseinander setzen, was zunächst einmal unmöglich erschien. Lässt sich Wahrheit überhaupt überprüfen? Kommt es nicht allein auf die gut gemachte Story an, wenn wir etwas glauben wollen?
Zentral wurde die Frage nach dem Kitt sozialer Beziehungen. Damit auch die Frage nach dem Vertrauen. Wem darf man trauen? Was ist „Wahrheit“ in unserer nunmehr schon „postfaktisch“ genannten Zeit, in der Lügen euphemistisch als „alternative Fakten“ bezeichnet werden?
Und genau das sind die Fragen, die uns heute mehr denn je bewegen.
Inspirationsquellen für „ENIGMA“ waren einerseits eine Bilderserie des Tennengauer Künstlers Leonhard Besls, Bilder, die leporelloartig in einem kleinformatigen Büchlein angeordnet, an ein Daumenkino erinnern, andererseits dessen philosophisches Werk „Über die Freundschaft. Annäherungen an einen sozialen Grundbegriff“.
Die Performerin und Sprachkünstlerin Mareike Tiede hat viele Geschichten und Texte zusammengetragen, die wir gemeinsam szenisch entwickelt haben. Mit Storytelling fremder und eigener Geschichten, mit Geigenmusik, gespielt von Sarah Mayer, und der Videokunst von Nicole Baïer die szenografisch den Bühnenraum gestaltetet hatte, und das Ungesagte sichtbar machte.
Am Ende eienr jeden Vorstellung wurden die Bilder, die während der Aufführung von Leonhard Besl angefertigt wurden, versteigert. Der Erlös kam der Plattform „Oberalm für Menschen“ zugute.
Storytelling, Gesang – Mareike Tiede
Storytelling, Geige – Satah Mayer
Live Zeichnungen – Leonhard Besl
Szenografie – Nicole Baïer
Technisches Gesamtkonzept – Helfried Hassfurther
Teamregie – Christa Hassfurther und Bashir Khordaji
Ein szenografischer Scetch von Nicole Baïer