EIN STÜCK ÜBER FLUCHT UND VERTREIBUNG
VON VLADIMIR VERTLIB
Eine Koproduktion mit der ARGEkultur Salzburg
URAUFFÜHRUNG
DO., 21. APRIL 2016 19:30 UHR | ARGEKULTUR SALZBURG
David überlebte als Jugendlicher die Shoah, während seine gesamte Familie von den Nazis ermordet wurde. Nach der Befreiung musste er als so genannte „Displaced Person“ (DP) auf dem Weg nach Palästina mehrere Monate in einem DP-Lager (an einem nicht näher genannten Ort in Deutschland oder in Österreich) zubringen. 1946 gelang ihm die illegale Einreise nach Palästina. Genau 70 Jahre später kehrt er zurück, um vor seinem Tod noch einmal jenen Ort aufzusuchen, an welchem er die Zeit unmittelbar nach dem Krieg verbringen musste. Doch wo früher das DP-Lager war, sind heute wieder Flüchtlinge untergebracht. Wie einst für David ist die Unterkunft auch für sie ein Ort des Übergangs, ein Neubeginn nach Krieg, Trauma und Verlust, eine Stätte der Hoffnung, aber auch des Schmerzes und der Desillusionierung. Die vermeintliche Sicherheit ist stets bedroht. Es gibt Brandanschläge durch Rechtsradikale, Demonstrationen gegen Flüchtlinge, Terrorverdacht, und die Bürgermeisterin der Stadt verfolgt eigene, opportunistische Ziele. David kommt mit den Flüchtlingen ins Gespräch, freundet sich mit dem aus Syrien stammenden Universitätsprofessor Ibrahim an und hat einen Wunsch, welchen ihm die Flüchtlinge schließlich erfüllen, denn mit diesem Lager verbindet David eine ganz besondere, persönliche Geschichte… „Überall nirgends lauert die Zukunft“ ist eine Metapher über Verfolgung und Flucht, über Angst, Vorurteile, Islamophobie und Antisemitismus und die Chancen der Begegnung. Vergangenheit und Gegenwart dienen einander als Gleichnis und als Zerrspiegel. Es ist aber auch ein politisches Stück, welches – oftmals mit bitterem Humor – den Aberwitz der Flüchtlingskrise aufzeigt und in einen historischen Kontext stellt.
Mit – Dorit Ehlers, Anna Russegger, Salim Chreiki, Jurij Diez, Michel Widmer und einem Chor von Schutzbedürftigen und weiteren Darsteller*nnen.
Regie – Christa Hassfurther
Bühne – Alois Ellmauer
Video – Nicole Baïer
Kostüme – Pablo Alarcon
Musik – Sophie Hassfurther
Produktionsleitung: Andrea Folie
Produktionsleitung ARGE – Magdalena Fraiß
Lichttechnik Gunther Seiser
Tontechnik Helfried Hassfurther
Weitere Aufführungen:
ARGEkultur salzburg: 23. - 28. April 2016 (5 Vorstellungen)
Mittersill (gefördert von Salzburg 2016): 7. & 8. Juni 2016
Hallein Ziegelstadl: 3. - 6. Juli 2016 (4 Vorstellungen)
München: Eröffnungsvorstellung JULA Festival 16. Okt. 2016