Lesung mit Klemens Renoldner und im Gespräch mit Marco Riebler
Eine Geschichte zweier Häftlinge, die beide von ihrer Unschuld überzeugt sind. Der eine: Alois Renoldner, der Großvater des Autors, als Gendarmerie-Major 1938 zu Unrecht inhaftiert und ins KZ Dachau deportiert, entmenschlicht, bis 1939 der Freispruch folgt. Der Grund: ein vorgesetzter Offizier, Ewald Simmer, bekannt für seine willkürlichen Entscheidungen und seinen Nazi-Fanatismus.
Nach dem Krieg: Ein Gerichtsprozess, bei dem der Täter trotz zahlreichen Beweismaterials die Wahrheit auf eine Weise verzerrt, verwischt, verweigert und nichtig macht, dass er am Ende selbst als Opfer davonkommt.
Ein historischer Fall, aber keineswegs ein Einzelfall. Die Opfer schwiegen, die Täter kamen ungeschoren davon. Faktenverweigerung führt zum Erfolg.
Klemens Renoldner legt ein Stück eigener Familiengeschichte offen und spiegelt in ihr die politische Vergangenheit und Gegenwart Österreichs.
Marco Thomas Riebler wird den Abend im Gespräch mit dem Autor begleiten und mit ihm über die Magie des Schreibens, seine aktuellen Werke und die Rolle als Literaturwissenschafter sprechen.
Der Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Klemens Renoldner studierte Literatur und Musik an den Universitäten in Salzburg und Wien. Er war Mitbegründer der Salzburger Literaturzeitschrift SLALZ, Dramaturg an großen deutschsprachigen Theaterhäusern und Lehrbeauftragter an Universitäten in Österreich, Schweiz und Deutschland. Als Gründungsdirektor des Stefan Zweig Zentrum der Universität Salzburg leitete er das Haus bis 2018.
Marco Riebler ist Journalist bei den Salzburger Nachrichten, Buchautor und Initiator der Gesprächsreihe "BühnenTräume", die im Rahmen der Komödienspiele Porcia stattfindet. Riebler studierte Kommunikationswissenschaften, Qualitätsjournalismus und General Management. Er ist Absolvent des 22. Österreichischen Journalisten-Kollegs. 2021 veröffentlichte er den Gesprächsband "Gespräche im Kaffeehaus“.
Karten: 15,-/ 10,-
Kupfticket und an der Abendkasse