Fotos: Adi Aschauer
PREMIERE
SA., 12. OKT. 2019 | 19:30 UHR | [THEATER | OBJEKT] HALLEIN
GASTSPIEL
FR., 11. OKT. 2019 | 19:30 UHR | KUNSTHAUS NEXUS SAALFELDEN
„Gilgamesh, das Leben, dem du hinterherrennst wirst du nicht finden.
Ich sag Dir etwas:
Mach jeden Tag zu einem Fest,
tanze und spiele Tag und Nacht!
Blick auf das Kleine, das deine Hand hält.
schau hin, es ist dein Kind.
Lass eine Frau in deinen Armen glücklich sein
Denn das ist das Ziel der sterblichen Menschen.“
Nimmt Gilgamesh den Ratschlag der Göttin der Liebe ernst? – Im Gegenteil, in seinem Größenwahn missachtet er die Gesetze von Mensch und Natur, wie sie die Götter und Göttinnen repräsentieren, und hinterlässt eine Spur der Verwüstung. Erst die Liebe zu seinem Freund Enkidu und der Schmerz über dessen Tod öffnen Gilgamesh die Augen für seine Umwelt und machen ihn zum mitfühlenden Menschen.
Dann lassen wir uns berühren von seinem absurden Wunsch, Unsterblichkeit erlangen zu wollen. Am Ende steht die Utopie einer besseren Welt und das Wissen um die Begrenztheit des Lebens.
Damit ist die Geschichte des ältesten Epos der Welt auch eine Geschichte des 21. Jahrhunderts, in dem so mancher Mächtige verrückt spielt und wir an einer Zeitenwende stehen.
Und wenn Gertraud Steinkogler-Wurzinger in der Rolle der Mutter zwischendurch feministische Sprüche klopft, um ihren Sohn zur Räson zu bringen, entbehrt dies nicht einer gewissen Komik.
Mit Mareike Tiede (Performance), Gertraud Steinkogler-Wurzinger (Komposition und Gesang) Sophie Hassfurther (Saxophon, Flöte), Agustín Castilla-Ávila (Komposition und Gitarren), Nicole Baïer (Video), Alois Ellmauer (Objekte), Helfried Hassfurther (Technik), Christa Hassfurther und Bashir Khordahji (Konzept und Regie)