mit Vladimir Vertlib
Literatur stellt Verbindungen her; sie erschafft Identität(en) und hält der Welt einen Spiegel vor, der sowohl verzerren als auch entzerren kann. Wer hineinschaut, erkennt andere und sich selbst, kann darin aber auch ein Bild der Zukunft erahnen … Vladimir Vertlib liest Ausschnitte aus seinem Roman „Zebra im Krieg“, aus seinen anderen Büchern und aus Artikeln und Essays, die er passend zum Inhalt, zur Form und Ästhetik der Ausstellung von Jurij Diez ausgesucht hat. Flucht und Migration, Sprachwechsel, Unbehaustheit, Identitätssuche und die Absurdität des Daseins sind die Themen seiner Literatur, genauso wie Liebe und Freundschaft, Sehnsucht und Melancholie.
Jurij Diezs Ausstellung geht dem Schicksal der Russlanddeutschen nach, die zwischen Entfremdung und Heimatsuche, zwischen Existenzangst und Hoffnung, mit den Auswirkungen von Diskriminierung, Verfolgung und Vertreibung zu kämpfen hatten. Ähnlich erging es auch Juden in der Sowjetunion – jener Gruppe, der Vertlib entstammt. Trotz aller Unterschiede gibt es in den Biographien von Jurij Diez und Vladimir Vertlib und in den Schicksalen ihrer Familien viele Parallelen. Diese Ähnlichkeiten werden in Vertlibs Texten als Kommentare und Querverweise zur Ausstellung erkennbar.
Do., 25.1.2024 19:00
Karten: 15,-/ 10,-
Kupfticket und an der Abendkasse